Austretende Salpetersäure sorgt für Gefahrgutwolke in Teisendorf
Am Dienstagnachmittag den 23.12.2014, ereignete sich auf dem Betriebsgelände einer Brauerei in Teisendorf (Bayern) ein Arbeitsunfall bei dem eine Chemikalie austrat.
Fünf Personen kamen mit Atemwegsbeschwerden zur Sicherheit in ein Krankenhaus. Die Bevölkerung wurde gebeten in ihren Häusern zu bleiben und die Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Mitarbeiter der betroffenen Brauerei hatten gegen 16:00 Uhr sofort die Rettungsdienste verständigt, als bemerkt worden war, dass aus einem Behälter im Gebäude eine Chemikalie ausgetreten war und sich in der Folge eine Chemikalienwolke gebildet hatte, die ins Freie gelangt war. Auch Anwohner meldeten zur selben Zeit die gelbe Wolke über Teisendorf und stellten einen beißenden Geruch fest.
Insgesamt rund 300 Einsatzkräfte, darunter auch die Gefahrgutspezialisten der Feuerwehr und der Polizei, waren danach im Einsatz. Fünf Personen, drei Anwohner und zwei Polizeibeamte, die über Atemwegsbeschwerden geklagt hatten, wurden untersucht. Nach Auskunft der Ärzte muss aber keiner der Betroffenen gesundheitliche Folgen befürchten.
Die Freilassinger Einsatzkräfte richteten gemeinsam mit der Feuerwehr Traunstein eine Atemschutzsammelstelle ein. Über diese Sammelstelle wurde die gesamte Logistik an Atemschutzgeräten und Chemieschutzanzügen abgewickelt. In einem beheizten Schnelleinsatzzelt warteten die Einsatzkräfte auf Ihren Einsatz.
Auslöser war chemische Reaktion in einem Kunststoffbehälter
Gegen 21.00 Uhr konnte von der Einsatzleitung Entwarnung gegeben werden, nachdem der betroffene Bereich im Brauereigebäude gereinigt worden war und zuvor auch bei Messungen sowohl im und rund um das Gebäude, als auch im Ortsbereich Teisendorfs keine Luftbelastung mehr festgestellt werden konnte. Beamte der Polizeiinspektion Freilassing übernahmen die Ermittlungen zur Ursache des Betriebsunfalls. Nach jetzigem Stand steht fest, dass wohl in Folge einer chemischen Reaktion aus einem Kunststoffbehälter eine bislang unbekannte Menge Salpetersäure ausgetreten war und zu der genannten Wolke geführt hatte. Die Chemikalie wird in Brauereien als Reinigungsmittel benutzt, um die Rohrleitungen und Behältnisse von Rückständen aus dem Produktionsprozess zu säubern. Warum es zum Austritt der Chemikalie kam, steht noch nicht fest, das ist weiter Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.
Keine gesundheitliche Folgen für Patienten
Fünf Personen, die über Beschwerden wie Atemwegsreizungen klagten, wurden untersucht. Bei keiner der Personen stellten die Ärzte gesundheitliche Folgen fest. Die Ermittlungen zur Ursache wurden von Beamten der Polizeiinspektion Freilassing übernommen.
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