Brandmeldeanlagen – Fluch oder Segen?
Jeder Feuerwehrmann kennt es, jeder Feuerwehrmann hasst es, die Berühmteste aller Einsatzdurchsagen: “Eingelaufene Brandmeldeanlage…”. Den Meisten wird die Durchsage nur ein müdes Lächeln entlocken und die Begeisterung der Einsatzkräfte wird sich in Grenzen halten.
Grundsätzlich ist das auch verständlich, denn gefühlt liegen meine Echteinsätze mit Brandmeldeanlage im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Ich kann mich in den letzten 15 Jahren nur an einen Einsatz erinnern wo es wirklich um die Wurst ging und der BMA Alarm in einem Wohnheim auch mit einer akuten Menschenrettung verbunden war.
Die meisten Feuerwehren setzen einen BMA-Alarm mit einem bestätigten gemeldeten Brand gleich und schicken dann auch das komplette Programm los. Seit in Bayern auf die Integrierten Leitstellen umgestellt wird, nehmen die eingesetzten Kräfte sogar noch zu. Grundsätzlich wird beim Standardbrand der auch für BMA gilt, ein RTW dazu alarmiert. Und die Wahrscheinlichkeit, dass der in der Erstphase einer BMA zum Einsatz kommt tendiert wohl gegen Null.
Ich sehe daher Brandmeldeanlagen etwas differenzierter, denn wenn ich Einsätze habe die überwiegend Fehlalarme sind, muss man sich auch mal Gedanken machen ob der Nutzen überhaupt noch mit dem Aufwand und den Risiken vereinbar ist. Und wir reden hier nicht von Peanuts. Die Feuerwehr München fährt fast mehr blinde Alarme wie echte Brandeinsätze (Jahresbericht 2008, Seite 28). Ähnlich dürfte es auch bei vielen anderen Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren aussehen. Anders herum gesagt, wenn wir nicht mehr zu solchen Alarmen fahren, könnte man die Brandeinsätze halbieren. In Zeiten von knappen Kassen und fehlenden Feuerwehrmitgliedern eine interessante Option.
Mit hohen Fehlalarmquoten haben auch andere Länder zu kämpfen. Die Feuerwehr New York startet daher gerade Pilotprogramm um Einsatzfahrten und eingesetzten Kräfte zu reduzieren. So fährt in dem Testgebiet bei eingeschlagenen Feuermeldern nur noch ein Fahrzeug ohne Sondersignal an. Bei automatischen BMA’s fährt das erste Fahrzeug mit Sondersignal an die Einsatzstelle, weitere alarmierte Einheiten fahren ohne Wegerechte hin und werden bei bestätigtem Fehlalarm sofort abbestellt. Hierdurch möchte man das Risiko von Einsatzfahrten verringern und auch Ressourcen und Kosten sparen. Bei 300.000 Einsätzen im Jahr die nicht akut sind, ein gehöriges Einsparpotential.
Man sollte sich als Feuerwehr daher mal kritisch mit dem Thema Brandmeldeanlagen auseinander setzten und sich gut überlegen ob man ehrenamtliche Feuerwehrangehörige mit solchen Einsätzen verheizt. Wenns dann nämlich mal wirklich brennt und keiner mehr kommt, ist auch keinem geholfen. Mir ist klar, dass damit auch eine gehörige Verantwortung verbunden ist, aber wie aufgezeigt, bringen zu hohe Fehlalarme unter Umständen viel größere Probleme und Gefahren mit sich, wie der eigentliche Einsatz. Diese sollte man auch der Politik vor Augen führen. Ähnlich wie wir es daher bei Ölspuren und anderen nicht kritischen Einsätzen gemacht haben, sollte man sich daher auch mal über die Brandmeldeanlagen so seine Gedanken machen und gegebenenfalls die Alarm- und Ausrückeordnung für eine Testphase anpassen.
Wie schauts bei Euch aus, wird zwischen echtem und BMA Einsatz unterschieden?
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Zum Thema BMA muss ich sagen ist es hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten wo ich als Berufsfeuerwehrmann arbeite sehr gut geregelt.
In jedem Gebäude mit BMA, ob Hochhaus oder Industriegebäude gibts es einen Watchman, der wie ein Hausmeister 24 Stunden da ist. Sobald die BMA anschlägt, geht dieser Watchman auf Erkundung und erst wenn er etwas feststellt wird die Feuerwehr angerufen.
So werden hier die Fehlalarme auf ein Minimum reduziert, was uns eine ruhige Schicht beschert 😉
Ein leidiges Thema. Bei uns war der NDR (Norddeutscher Rundfunk) mal zu Besuch, um über die vielen Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen zu berichten.
Den Link zum Video findet ihr hier: http://www.youtube.com/watch?v=FE-N26XKaTw
Sicherlich für einige von Euch interessant! 🙂
Hi Florian,
Du greifst ein Thema auf, an dem sich die Geister viele Wehren scheiden. Ich habe meine Einstellung zum Thema “Melderalarm” revidiert, da ich es in den zwei Jahren meiner derzeitigen Feuerwehr mehrmals im Jahr erlebt habe (und noch immer erlebe), dass sich ein Melderalarm als echtes Feuer entpuppte (darunter 2008 der Brand im Krankenhaus KN, der einen Schaden in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe verursachte und gleichzeitig der größte Nachkriegseinsatz meiner Feuerwehr war). Von daher sehe ich für meinen Löschbezirk, auch aufgrund der mir bekannten Bausubstanz, einen Grund, einen Melderalarm wie ein “Feuer Gebäude” zu behandeln.
Grüße
Stefan
Hi,
wir fahren bei einer BMA grundsätzlich mit Signal und allen Fahrzeugen an. Auf die Drehleiter der Nachbarwehr wird aber verzichtet. Die Unfallrisiken einer Einsatzfahrt zu BMA mit Sondersignal schätze ich – zumindest bei uns – nicht höher ein, als wenn wir ohne anfahren. Wir fahren nicht viel schneller als Erlaubt und in Kreuzungen noch vorsichtiger als sonst schon. Ausserdem haben wir nur wenige Kreuzungen, an denen wir nicht sowieso Vorfahrt hätten 😉
Aber auch bei uns ist der Prozentsatz der Fehlalarme nicht soo hoch, ich würde ihn etwa auf 70% Prozent schätzen.
Zur BMA im Pflegeheim wird neben den 7 Fahrzeugen der FW, der DRK OV mit 4 Fahrzeugen, OrgL, mit 1 RTW, NEF und meistens 1 KTW (oder RTW) alarmiert.
Hi Florian,
ich persönlich habe die zeit ohne BMA-Alarme sehr genossen. Ca. ein Jahr lang ist nur die BF zu diesen Einsätzen ausgerückt. Ich selbst habe noch keinen BMA-Einsatz erlebt, bei dem es für uns (FF) was zu tun gab (Ausgenommen die Erkundung – in dem Fall, dass wir vor den hauptamtlichen Kammeraden am Einsatzort waren). Die Einsatzmotivation war während dieser Zeit spürbar größer. Mittlerweile rücken wir bis auf Industriemelder wieder zu allen BMA-Alarmen (momentan ca. 30% des Einsatzaufkommens) mit aus.
Gruß Joe (München)
Vielleicht sollte man die Ausrücke verfahren individuell an die Objekte anpassen.
Wenn es sich zum Beispiel um ein Modernes Gebäude mit moderner Brandschutz Einrichtung sprich vielleicht Schwer entflammbarer Ausstattung und Einrichtung handelt, wo vielleicht auch nicht direkt Menschen in Gefahr sind da es sich um eine Lagerhalle oder ähnliches handelt. Kann man eventuell auf Einsatzfahrten verzichten und nur ein Fahrzeug ohne Sonderrechte zur Erkundung schicken.
Bei anderen Gebäuden älteren Jahrgangs die nicht so Modern ausgerüstet sind was den Brandschutz angeht oder wo man zu bestimmten Uhrzeiten mit Menschen Gefährdung rechnen muss geht man halt offensiver vor was die Ausrücke Ordnung angeht.
Das Problem ist ja auch das sich häufende Fehlalarme schlecht mit eventuellen Arbeitgebern vertragen, vor allem wenn diese sowieso nicht gerade gut auf ihre Freiwilligen Feuerwehrleute zu sprechen sind.
Gruß Peter
Bei uns wird zwar Vollalarm gegeben jedoch rücken nur KdoW und das LF mit Signal aus. Die anderen Fahrzeuge bleiben bis zur Rückmeldung im Gerätehaus.
Ein einmaliger Fehlalarm wird bei uns hingenommen, sollte die jedoch häufiger grundlos auslösen, wird der Einsatz in Rechnung gestellt und zur Not die Anlage auch einfach abgeklemmt.
Hi
Ein sehr heikeles Thema, wo sich warscheinlich die Geister scheiden. Auch ich stand dem Alarmierungsstichwort “BMA” spöttich gegeüber. Aber wenn ich jetzt mal ganz neutral zurückblicke waren da auch Realeinsätze bei denen ich froh war das in der AAO für diese Objekte ein Löschzug und zwei Löschgruppen hinterlegt waren. Da in diesen Objekten(Senjorenheim) Zeitgleich eine Menschenrettung und eine Evakuierung koordiniert werden mußte. Deshalb kann ich es nicht für gut heißen von vornerein nicht von einem Realbrand auszugehen. Gut finde ich die Idee eine Einheit mit Alarm zum Brandobjekt zu schicken und den Rest ohne Alarm nachzuschicken, dann hat man die Einsatzkräfte wenigstens schon mal auf der Anfahrt und kann sie gegebenenfals abbestellen.
Gruß Alex
Hallo
Auch bei uns gibt es Vollalarm für BMA.Es rücken dann aus VRW(Wehrführung)
ELW und TLF.Die anderen bleiben in Bereitschaft.Wir haben so etwa 25-30 BMA
alarmierung im Jahr.Aber die Motivation der Kameraden bei BMA-Alarm ist
nicht so doll.Zu 99 Prozent sind das immer Fehlalarme.Bei uns jedenfalls.Wurde Fahrlässig
gehandelt wird der Einsatz kostenpflichtig abgerechnet.
Hi,
vollkommen falscher Ansatz, so leid es mir auch tut. Ich kenne ein paar Brandmeldeanlagen – einige funktionieren gut, andere produzieren Fehlalarme ohne Ende. Das Geheimnis ist aber nicht, an den eingesetzten Kräften zu sparen, denn wie du schon richtig schreibst: Eine aufgelaufene BMA ist bis zum Beweis des Gegenteils als bestätigtes Feuer zu behandeln, mit allen Konsequenzen (betrifft Sondersignale, Ausrückeordnung, Ausrüsten mit PA etc.). Das Problem ist vielmehr ein betriebswirtschaftliches für die Betriebe, deren BMA öfters fehlerhaft auslösen. Wenn die örtliche Kostensatzung jedesmal mit einer Rechnung von x€ bei der Firma aufläuft, rechnet es sich irgendwann nicht mehr, die entsprechende BMA mal ertüchtigen zu lassen. Solange dieser Satz aber zu niedrig ist, rechnet es sich mehr, wenn man y Mal pro Jahr die Feuerwehr vor der Tür stehen hat. Ist halt günstiger…
Von der anderen Seite aus betrachtet (aus Unternehmensseite) würde ich der Feuerwehr, die “erst mal zum gucken ohne Sondersignal anfährt”, ganz schön einen Erzählen, wenn es wirklich zum Schadensfall kommt. Denn: Der gesamte Brandschutz einer Anlage / Industriehalle etc. ist auf das Vorhandensein dieser BMA ausgelegt, meine Versicherungsprämien ändern sich, andere Anforderungen passen sich an (mal die Industriebaurichtlinie suchen…). Wenn jetzt Feuerwehr xyz meint, dadurch den Brandschutz meines Unternehmens zu gefährden (und sich das auch nachhalten lässt), kommen wir ganz schnell in haftungsrechtliche Fragen.
Also: Kostensatzung so anpassen, dass eine Ertüchtigung der Anlage so rentabel ist, dass das auch gemacht wird. Denn als Unternehmer rechnet man ja damit, dass die Feuerwehr auch kommt – und nicht eine abgespeckte “schau mer amol”-Einheit…
Grüße,
M
In unserem Einsatzgebiet gibt es viel Industrie.
Dementsprechen viele BMA`s haben wir.
Aber das hatt auch etwas von “Drill dich selbst”, da das gerade bei einer kleineren Wehr wie unsere zu den ca. 15 “normalen” Einsätzen ca. 30 BMA Einsätze kommen.
Durchaus auch mal kein Fehlalarm.
Immer mal wieder gut Pa anlegen unter Einsatzbedingungen und das Nachts um 2.
MfG Peter
Also bei 40 einsätze bei der AWO von 190 im Jahr waren nervig, doch wir haben Fehler gemacht! Wir sind zwar bei den ersten 10 meldungen mit Vollerausrüstung ausgrückt . Doch irgendwann nahmen wir nurnoch die HupF teil 2 und 3 mit. Doch dann branndte es da wirklich. Zum Glück nur ein Schwelbrand, seit dem gehen wir auf Nummer sicher und sind immer voll dabei.Bevor es da branndte haben wir uns gesagtwenn es wieder die AWO ist nimmt der Gerätewart den ELW und erkundet die Lage und geht nach dem Abstellen der BMA wieder an die Arbeit aber seit dem es da brannte sind wir mit Kompletten Löschzug(wobei es bei den ersten Einsätzen 2 Löschzuge waren) und 2 RTW vor ort der Zweite LZ ist in bereitschaft(Evakuirungshilfe) Wobei es immernoch nervt graden wenn es § Einsätze am Tag sind zu den Unmöglichsten Zeiten der Rekort Liegt bei 5 Fehlauslösung in 6 stunden beim Fünften mal wurde simens ausdrücklich um beeilung gebeten. Ich muss noch sagen Bei den zwei gebäuden and den wir am Meisten wegen BMA dort waren hat es immer einmal richtig gebrannt also 99 mal brennt es nich aber beim 100 mal dann doch
Ich bin trotz alle dem der Meinung das der ganze Aufwand für ein mal von Hundert nicht gerechtfertigt ist. Schließlich müssen die meisten Freiwilligen vor und nach einer Alarmierung Arbeiten und wie gesagt macht auf Dauer auch nicht jeder Arbeitgeber lange bei solchen Fehleinsätzen mit. Sicherlich muss der Brandschutz und die Sicherheit durch die Feuerwehr gesichert sein aber nicht unter solchen Bedingungen. Dann muss man halt die Betreiber der Brandmeldeanlagen mehr in die Pflicht nehmen sich besser um ihre Anlagen und die Technik zu kümmern.
Gruß Peter
Hi
@Peter: Erstmal stellt sich überhaupt die Frage, ob es Fehlalarme oder eben Falsche sind. Wie oft löst die Anlage denn völlig zurecht aus? Wegen Staub, abgefahrener Melder, beschädigter Sprinkler, Zigarretten, sonstige Kleinstbrände (oftmals versteckt und darum als ungeklärte Ursache->Technische Störung deklariert)
Bei uns sind die allermeisten Alarme eben keine Fehlalarme, die aufgrund irgend einer technischen Störung auftreten, sondern eben wie Oben beschrieben andere Gründe haben.
Die zweite Frage, die sich mir stellt ist: Warum stehen im Theater immer irgendwelche Berufs- oder freiwilligen Feuerwehrleute rum? Ist doch auch total doof, wenn man sich da 3 Stunden das Kinderkasperletheater anguggn muss.. Das könnte doch auch der Veranstalter erledigen, der ist ja eh da und um zu schaun, ob n Notausgang abgeschlossen ist, brauch ich keinen Brandmeister..
Aber man hat eben schmerzlichst erfahren müssen, dass (vorbeugender) Brandschutz eben nur durch unabhängiges Fachpersonal richtig und zuverlässig durchgeführt wird. In diese Kategorie gehört für mich auch die Brandmeldeanlage, die eben nicht von den Leuten kontrolliert und zurückgestellt wird, die zur Gewinnmaximierung eines Unternehmens beitragen sollen.
Wieder zu den Firmen: Warum hat man wohl den Firmen vorgeschrieben, eine solche Anlage zu betreiben, und die aufgelaufenen Alarme sofort auf die Leitstelle zu schalten?
Technisch wären auch Schaltungen machbar, die zuerst Firmenmitarbeiter alarmieren, zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich schnell die Leitstelle informieren, bei unterschiedlichen Auslösearten oder mehreren Meldern. Aber da das bei den meisten Firmen nicht gemacht wird lässt für mich nur 2 Schlüsse zu:
1. Diese Art der Anlagen ist viel zu Teuer und es lohnt sich mehr, 10 Mal im Jahr die FW im Haus zu haben, als in solch eine Anlage zu investieren.
2. Die Firmen dürfen wg. Versicherung oder VB-Gründen die Brandmeldeanlagen nicht selbst bedienen und Meldungen kontrollieren.
So, und da ich jetzt so viel geschrieben habe, habe ich etwas den Überblick verloren und vermisse einen Vorschaubutton.. Ich werd jetzt aber nicht nochmal über den Text gehen 🙂
@ alex
Ich hoffe das ich jetzt nicht einen Falschen Eindruck hinterlassen habe.
Ich bin nicht gegen Brandmeldeanlagen und schon gar nicht gegen Brandsicherheitswachen bei Theatervorstellungen oder ähnlichem, ganz im Gegenteil.
Jedes mal wenn das Einsatzstichwort Brandmeldeanlage über den Melder tönt sind alle unsere Kameraden und natürlich auch ich mit voller Eifer dabei und Fahren los wie bei jedem anderem Stichwort auch. Ich bin nur der Meinung das man alles „machbare“ unternehmen sollte um unnötige Alarmierungen zu verhindern, oder aber das man bei ständigem auslösen der Selben Anlage in kurzen Abständen angemessen reagiert und nicht gleich drei Wehren raus schickt wie es bei uns schon des öfteren vor kam.
Und hey unsere Niederdeutsche Bühne hat immer super Stücke im Programm. 😉
Gruß Peter
Ich kann die Aufregung über BMA-Fehlalarme nicht immer ganz nachvollziehen. Unser Ausrückebereich (Kreisstadt plus angrenzende Industriegebiete) ist mit BMAs geradezu gepflastert, trotzdem halten sich die Fehlalarme sehr in Grenzen. Ob das eine Sache von Glück oder einer rigiden Gebührenerhebung für Fehlalarme ist, kann ich nicht sagen. Jedenfalls gilt hier: BMA ist eine bestätigtes Feuer. Und wenn tagsüber der Melder in einem Kaufhaus auslöst, wird laut AAO sofort ein gesamter Zug alarmiert. Und nach meinem Dafürhalten stehen die meisten FAs hinter dieser Politik.
Hallo,
bei uns in der Großstadt gingen diese Einsätze dadurch zurück, dass die Einsätze bei fehlausgelösten BMAs kostenpflichtig wurden. Zum Teil hatten sich Betreiber nämlich kostenspielige Wartungen gespart, dies änderte sich (konkret im Falle eines Krankenhauses) schlagartig, nachdem die Rechnung von über 2.500€ gestellt worden war.
Zum Einsatzkräfteumfang bei uns lässt sich sagen, dass zwischen “einfachen” BMAs (Einkaufspassagen) und “Objekt-Alarmen” (Krankenhäuser, Altenheime, Institute) unterschieden wird.
Zum “Einfachen” fahren eine oder zwei Staffeln, eine DLK und ein ELW, zu den “Objekten” teilweise Weltfeuerwehralarm, i.d.R. aber vier Staffeln, zwei DLK, RTW, ELW und objektbezogen notwendige Sonderfahrzeuge.
Gruß
Sebastian
Guten Tag,
Da einige Beiträge schon fast alles gesagt haben, füge ich noch etwas hinzu.
Bei uns wird das so gehandhabt, dass von 7:00 bis 17:00 die Hauptamtliche Wache bei fast allen BMA`s mit 1:7 standard Löschzug (HLF,DLK,RTW) alarm mässig zur E-Stelle fährt.
Ausser bei BMA`s, wo man mit vielen hilfsbedürftigen Menschen zurechnen hat (Altenheim, Behindertenwerke, Kaufhäuser, usw) werden ein bis zwei Löschzüge der FF mit alarmiert.(nach Gebäude größe abhängig)
So werden die Freiwilligen von 7:00 bis 17:00Uhr sehr stark entlastet.( da die Arbeitgeber heutzutage nicht mehr so freistellen wollen/können wie früher)
Und es kommt immer genug Feuerwehr zu einer BMA.
Und mal das mit dem RTW zu erklären, bei BMA/Feuer einsätzen muss min. ein RTW vor Ort sein zum Eigenschutz (PA Trupps, usw) und bei Altenheimen kommen auch immer mehr als ein RTW, weil man damit rechnen muss, dass viele Pat. betreut werden müssen.
Zu dem Thema motivation ist es jedem selber überlassen, ob er zum BMA alarm kommt oder nicht. Da es eine Freiwillige Feuerwehr ist !!!
Ich sehe jeden BMA alarm als Feuereinsatz, da es bei uns auch schon öfters zu bestätigtem Feuer wurde.
MfG Andre
Moin,
seit Jahresanfang haben wir (FF) 30 Einsätze, davon 21 BMA.
Und meistens die Gleiche, weil unerlaubt essen gekocht wird.
Ich finde es gut, wie viele trotzdem zum Einsatz erscheinen,
obwohl sie die Zeit auch gut mit ihrer Familie etc. nutzen könnten!
Im Grunde finde ich BMA sinnvoll, aber es ist ärgerlich so oft losrennen
zu müssen, aufgrund ignoranter Menschen, welche sich nicht
an ein Verbot halten und der Eigengtümer bisher auch keine
sinnvolle Lösung hat.
LG XY