RescueDays Deggendorf 2011 Teil 1
Schon wieder ist ein Jahr vorbei und eine neue Runde der Weber RescueDays ist am Laufen. Bei strahlendem Sonnenschein findet die weltweit größte Veranstaltung für Technische Hilfeleistung und Unfallrettung diesmal in Deggendorf statt. Für Euch habe ich wieder Videos und Interviews zusammengentragen.
Los ging es zuerst in der Stadthalle wo alle Teilnehmer begrüßt wurden und mit diversen Präsentationen die theoretischen Grundlagen vermittelt wurden. Nachdem man sich dann bei einem Mittagessen gestärkt hatte, ging es los. Die Teilnehmer legten Ihre Schutzkleidung an und dann machten sich die Teams auf dem Weg zum Trainingsgelände. Ähnlich wie letztes Jahr gab es diesmal wieder acht verschiedene Stationen bei denen man jeweils knapp 1,5 Stunden Zeit hatte, um zusammen mit den Ausbildern und Teilnehmer das Einsatzszenarien zu meistern. Hierbei geht es nicht nur darum, möglichst schnell die Patienten zu befreien, sondern auch darum verschiedene Dinge auszuprobieren.
LKW auf PKW
Das erste Einsatzszenario, dass ich mir angeschaut habe war ein LKW der auf der Motorhaube eines PKW lag. Hierbei wurde durch das Gewicht des LKW die Lenksäule so nach unten gedrückt, dass der Patient im Beinbereich eingeklemmt war.
- Zuerst wurde die Situation stabilisiert indem der LKW und der PKW unterbaut wurden. Hier zeigte sich auch wieder, wie wichtig es ist, ausreichend Unterbaumaterial an der Einsatzstelle zu haben. Gerade bei Verkehrsunfällen mit LKW sollte dies schon in der Alarm- und Ausrückeordnung berücksichtigt werden.
- Dann machte sich die Gruppe Gedanken wie man den LKW am Besten anhebt. Als gute Ansatzpunkte wurden hier der Rahmen sowie die Achse ausgewählt. Zusätzlich wird das Fahrzeug am Drehpunkt (vordere Räder) mit Klötzen gegen Wegrollen gesichert.
- Mit zwei Rettungszylindern wurde dann der Heckbereich des LKW angehoben. Als Engpass hat sich hier nicht die Geschwindigkeit der Rettungszylinder erwiesen sondern das Team, das sich um den Unterbau kümmert. Daher müssen die Kollegen auch ganz klar “Stopp” sagen, wenn sie mit dem Unterbau nicht mehr hinterher kommen.
- Nachdem der LKW soweit angehoben wurde, dass der Weg zum Patienten frei war, führt man die große Seitenöffnung durch indem die Seitenbereich vom Fenster und Radkasten her eingeschnitten wurde. Anschließend wurde die B-Säule oben und unten geschnitten und dann die instabile Seite nach unten geklappt. Hier kann man den Spreizer als Griff und Hebel verwenden.
- Zuletzt diente noch der Rettungsspreizer um die Lenksäule nach oben anzuheben. Anschließend konnte der Patient dann mit deinem Rettungsbrett aus dem Fahrzeug gerettet werden.
Seitenaufprall / Crossramming
Unter der mystischen Bezeichnung Crossramming versteht man bei den RescueDays die Abarbeitung eines Verkehrsunfalls nur mit Rettungsspreizer und –zylinder. Ausgangslage ist ein PKW der seitlich gegen ein Hindernis geprallt ist und hierbei den Fahrer schwer im Brustbereich eingeklemmt hat.
- Zuerst wird das Fahrzeug unterbaut und sofort der Verletzte durch Einsatzkraft betreut die ins Fahrzeug steigt.
- Da der Patient massive Probleme mit der Atmung hat muss im ersten Schritt Platz für den Brustkorb geschaffen werden. Hierzu wird einfach ein Rettungszylinder im Innenraum von B zu B-Säule eingesetzt um Raum zu gewinnen.
- Anschließend wird mit dem Spreizer das Fahrzeug vom Hindernis weggeschoben um Platz für die weitere Befreiung zu schaffen.
- Indem der Rettungsspreizer in die Ecke einer Fensteröffnung eingesetzt wird, schafft man es die B-Säule ohne Rettungsschere zu entfernen.
Unter weitere Beiträgen findet Ihr weiter unten übrigens auch die Videos vom letzten Jahr.
Ich find deine Berichte klasse. Da bekommt man Lust da selbst mal teilzunehmen, aber ist halt nen teuerer Spass.
Hi,
mal wieder sehr interessant deine Infos und auch die Unterweisungen bzw Erklärungen vorher helfen einem zu verstehen was man anschließen machen muss.
Bin gespannt was noch an den anderen beiden Tagen so passiert ist.
Vielen Dank für deine Mühe! Text und Videos sind sehr gut geworden.
MfG Ray
P.S. Ach ja der mit dem Traktor hätte dich im 2ten Video fast mitgenommen 😉