Aktionstag bei der Feuerwehr Memmingen und der lange Weg dorthin
Die Freiwillige Feuerwehr Memmingen feiert 150 jähriges Jubiläum, ein Grund um mal wieder in die Allgäuer Heimat zu fahren. Allerdings war der Hinweg um einiges strapaziöser und langwieriger wie ursprünglich geplant.
Eigentlich wollte ich diesen Beitrag ja ganz anders beginnen. Blöderweise ist schon auf der Hinfahrt ziemlich vieles schief gelaufen, so dass der Besucher der Feuerwehr Memmingen sich auf knapp 1,5 Stunden reduzierte.
Der (endlose) Weg nach Memmingen
Zuerst habe ich noch überlegt ob ich zum Wettbewerb der Unfallrettung nach Zirl fahre, allerdings wars mir das dann doch etwas zu zeitaufwendig und so gings auf zur Feuerwehr Memmingen. Bis so ca. 20 km vor dem Ziel war auch alles wunderbar, die A96 frei und der Zeitplan um 11:00 Uhr einzutreffen noch realistisch. Los gings dann erst mal mit
einem Stau und zwar einem Richtigen. Mit sehr viel “stop” und wenig “go” gings die nächsten Kilometer weiter. Irgendwann signalisiert dann die Temperaturanzeige, dass dem Motor etwas zu warm wird. Ist natürlich prima, dass man genau in diesem Moment im Stau steht. Laut Betriebshandbuch muss man den Motor unverzüglich abstellen. Also erstmal auf den Standstreifen, Motor aus, Haube auf und beim VW Mobilitätsservice angerufen. Die schickten dann auch brav einen Abschleppwagen, zumindest hatten sie es vor. Der meldete sich nämlich nach einiger Zeit und sagte, dass er durch den Stau nicht durchkommt. Wir sollen also zur nächsten Autobahnausfahrt fahren.
Im Radio kamm dann auch, dass die Autobahn komplett wegen einer Baustelle gesperrt ist und alle Autos ausgeleitet werden. Prima, das kann ja was werden, also wieder rein ins Auto einige hundert Meter gefahren, wieder raus, abkühlen lassen, und so gings dann hin und her bis zur nächsten Ausfahrt. Dort ging es dann rauf auf den Abschleppwagen und ab ins nächste Autohaus.
Die Jungs aus der Werkstatt stellten dann die Geldbeutel unfreundliche Diagnose Zylinderkopfdichtung im Eimer und bis Mittwoch wird das ganze dauern. Allerdings hatten wir wenigsten auch etwas Glück, denn das Team vom Autohaus Schragl in Mindelheim, haben sich trotz Feierabend mit einem kompletten Team um uns gekümmert, vielen Dank! Zum anderen bekamen wir durch die Mobilitätsgarantie ein Ersatzfahrzeug. Nachdem alles geklärt war gings dann mit dem Leihwagen weiter. Blöderweise lag der Stau jetzt aber wieder vor uns. Die Werkstatt war in einem Art am Stauanfang und wir sind mit dem Abschlepper den Stau komplett zurückgefahren. So gings dann über Landstraße und einem Reststück Autobahn mit drei Stunden Verspätung endlich in der Memminger Innenstadt. Dort lief dann leider nur noch knapp eine Stunde der Aktionstag der FF Memmingen.
Beim Feuerlöscher selbst Hand anlegen
Dort präsentierte im Herzen der Stadt bei sommerlichen 25 Grad die Feuerwehr Memmingen ihre Fahrzeuge und informierte an verschiedenen Infoständen und Aktionsflächen die Bevölkerung. So konnte man zum einen den aktuellen Löschzug der FF Memmingen und knapp 60 Jahre zurückversetzt einen Löschzug aus den fünfziger Jahre bestaunen. Und der blitzte und blinkte, dass man dachte die Fahrzeuge kommen frisch vom Produktionsband. Ich bin ja nicht so der Oldtimer Fan, aber was die Jungs von der Interessengemeinschaft alter Memminger Feuerwehrfahrzeuge e.V., kann sich wirklich sehen lassen, zumal ein Fahrzeug erst in der Nacht zuvor fertig wurde.
Auf dem aktuellen Erstangreifer der Feuerwehr Memmingen entdeckte ich dann auch ein Tool, das mir in Deutschland kaum über den Weg gelaufen ist. Mit den sogenannten Fog-Nails kann man durch die geschlossene Zimmertüre Löschlanzen in den Brandraum schlagen und so die Temperatur im Raum kühlen ohne die Türe zu öffnen. Bisher ist mir dieses Löschwerkzeug nur in der Literatur über den Weg gelaufen. Der Kollegen am Fahrzeug hatte es allerdings noch nicht im Einsatz gehabt und konnte daher nicht sagen ob sich das System bei den Memmingern durchgesetzt hat.
Neben den Einsatzfahrzeugen präsentierten sich aber noch weitere Einheiten der memminger Floriansjünger. Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) stellte Ihre Fahrzeuge und Technik vor, die Jugendfeuerwehr zeigte den jungen Gästen die Möglichkeit aktiv bei der Feuerwehr mitzumachen. Mit einem Feuerlöscher bewaffnet konnten Erwachsene Löschversuche am brennenden Papierkorb vornehmen. War auch mal interessant einen Schaumlöscher im Einsatz zu sehen. Ich hatte bisher nur Pulverlöscher von der Nase.
Beeindruckend und erschreckend zu gleich ein Unfallfahrzeug, dass von einem tödlichen Verkehrsunfall stammt. Hier wird auch Laien schnell klar, welche Kräfte wirken und dass auch moderne Fahrzeuge schnell zu einem Blechknäuel werden. Aus meiner Sicht ist das ein gutes Mittel um die Leute wachzurütteln und sollte vermehrt zur Aufklärungsarbeit eingesetzt werden.
Neue Drehleiter und Einsatzkleidung
Die Vorführungshighlights präsentierte in regelmäßigen Abständen die ABC-Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Memmingen. So wurde das Vorgehen im Chemieschutzanzug bei einer Leckage mit gefährlichen Stoffen dargestellt. Hier konnten die Besucher alles hautnah mitverfolgen. Von der Ausrüstung der Trupps, übers Abdichten und Auffangen der Flüssigkeit bis hin zur Dekontamination der Einsatzkräfte.
Im Rahmen des Aktionstages wurden dann natürlich auch die zwei neuen Schmankerl der Feuerwehr Memmingen vorgestellt. Fahrzeugmäßig gibts eine neue DLA (K) 23/12 von Magirus auf einem Mercedes Atego Fahrgestell. Der Leiterpark der computergesteuerte Drehleiter ist zusätzlich mit einem teleskopierbaren Gelenk ausgestattet.
Für jeden Einzelnen der Mannschaft gabs dann auch noch ein sehr üppiges “Geschenk”. Alle Aktiven wurden komplett mit neuer V-Force Schutzkleidung von Lion Apparel ausgestattet. Die selbe Ausrüstung tragen wir von feuerwehrleben.de auch beim Feuerwehrlabor, allerdings aus PBI. Wir wissen somit aus eigener Erfahrunge, dass die memminger Kameraden sich da wirklich eine sehr innovative Einsatzkleidung beschafft haben.
Und damit gehts auch schon wieder zu Ende. Auch wenn die Zeit durch die vorausgegangenen Schwierigkeiten recht knapp war, hat sich die Fahrt nach Memmingen gelohnt. Extra Lob gibts auch noch für die Feuerwehrler vor Ort die auch nach dem offiziellen Ende sehr hilfsbereit und engagiert Fragen beantworteten. Ich weiß zwar nicht obs an mir oder meiner weiblichen Begleitung lag ;-), aber ich bin selten so aktiv und freundlich an den Stationen angesprochen worden wie bei der memminger Feuerwehr. Zuletzt noch vielen Dank an den 1. Vorstand Bernhard Ranz für das spontane Interview.
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Weitere Bilder
Zur Bildergalerie: Aktionstag Feuerwehr Memmingen
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Hallo,
ich muss hier deinen Beitrag wirklich loben!
das ehrt uns natürlich sehr das dieses Fest so gut angekommen ist , wir alle hatten da auch sehr viel Arbeit damit aber diese hat uns auch sehr großen Spaß bereitet!
Liebe Grüße von der Feuerwehr Memmingen
Hey wollte nur mal sagen, dass die BF Bremen auf ihren neuen HLFs auch Vognails verlastet hat: http://feuerwehr-bremen.org/Newsdetails.69+M5ea73c60fc6.0.html
Hallo Flo,
solltest du dieses Jahr wieder überlegen ob du nach Zirl kommen sollst, der Termin für 2011 ist 16 und 17 September.
Liebe Grüße aus Tirol
Flo