Seit gestern erlangte die fränkische 😉 Stadt Ansbach traurige Berühmtheit. Bundesweit berichten alle Medienkanäle über den dortigen Amoklauf. Die Frage ist wie geht eine Feuerwehr damit auf Ihrer Internet Website um?
Wenn bei uns in der Region ein Einsatz ist der überregionale Bedeutung hat, bestätigen mir die Feuerwehr Webmaster, dass die Zugriffe dadurch erheblich in die Höhe gehen. Bei einem Ereignis, dass in ganz Deutschland für Schlagzeilen sorgt dürfte das um ein Vielfaches höher sein.
Die Frage ist nun, was macht die Feuerwehr in einer solchen Situation? Die Ansbacher Feuerwehrkollegen müssen seit gestern auch diese Fragen beantworten und haben sich für ein kurzes Statement auf ihrere Homepage enschieden. Hier verweisen sie auf das große Medienecho und dass hierdurch kein weiterer Bericht auf der Seite selbst erfolgen soll.
Über dasVorgehen der Feuerwehr Ansbach möchte ich in diesem Beitrag diskutieren. Ganz klar, aus Piätätsgründen ist das Vorgehen absolut korrekt. Die Frage ist nur ob man ein solches Medienecho nicht nutzen soll um die eigene Leistung in einem solch schwierigen Einsatz darzustellen.
Denn die Leute suchen nach Informationen, dass ist nunmal Fakt. Zudem gibt es auch genug Pressevertreter die nach weiteren Informationen recherchieren. Warum sollte man also das Ruder aus der Hand geben? Bei vielen Großbränden der letzten Jahre (Brand in Duisburg, Ludwigsburg) war schnell die Feuerwehr in der Kritik mit den üblichen Verdächtigungen. Zu spät am Einsatzort, falsch gehandelt, etc. Wenn die Feuerwehr selbst zeitnah relevante Informationen und Bildmaterial veröffentlich, kann sie hier aktiv einer falschen Berichterstattung vorbeugen.
Zudem sorgt ein solches Ereignis für Besucher auf der Ansbacher Website die sich in der Regel garnicht mit dem Thema Feuerwehr auseinandersetzen. Hierdurch hat man eine Vielzahl von Besuchern auf der Seite die sich über den Einsatz informieren wollen aber von der Arbeit ihrer Feuerwehr so gut wie keine Ahnung haben. Beispielsweise kann in dem Einsatzbericht explizit auf die ehrenamtlichen Kräfte hingewiesen werden die stundenlang im Einsatz waren. Vielleicht weckt man dadurch Interesse bezüglich aktiver Mitgliedschaft. Ich möchte nämlich nicht wissen wie viele Einwohner in Ansbach denken es gibt nur eine Berufsfeuerwehr (passiert mir zumindest sehr oft so).
Am Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr Bad Reichenhall sieht man, dass eine Berichterstattung über einen Großeinsatz erfolgen kann ohne einen reißerischen Stil zu haben. Der Einsatzbericht zum Einsturz der Eishalle in Reichenhall ist aus meiner Sicht der Situation angemessen geschrieben und mit einer Vielzahl von Bildern versehen. An den Zugriffszahlen sieht man, dass dieser Beitrag knapp acht mal häufiger aufgerufen worden ist, als andere Einsätze im selben Jahr.
Wie ist Eure Meinung hierzu? Sollte sich die Feuerwehr bei solchen Ereignissen mit der Öffentlichkeitsarbeit zurückhalten oder den Einsatz entsprechend veröffentlichen?