Eine Apothekerin bat die Feuerwehr Leverkusen um Unterstützung bei der Entsorgung einer Flasche mit Pikrinsäure. Nach der ersten Erkundung des Einsatzleiters stellte sich heraus dass die Säure gänzlich kristallisiert war. In diesem Zustand kann eine geringe Energiezuführung bereits verheerende Folgen haben.
Aus diesem Grund wurde eine sofortige Evakuierung der Apotheke, sowie des Gehweges an deren Vorderseite, eingeleitet. Eine durch die Polizei angeforderte Fachgruppe des Landeskriminalamtes konnte die gefährliche Substanz durch Wasserbeaufschlagung entschärfen. Im Anschluss war eine reguläre Beseitigung für Schadstoffe möglich.
Pikrinsäure ist ein explosionsgefährlicher Stoff der Stoffgruppe A und wurde im ersten Weltkrieg in Granaten eingesetzt, später aber durch TNT ersetzt. Ebenfalls wird sie zum Ätzen von Metallen genutzt. Pikrinsäure bildet leicht gelbliche Kristalle und detoniert bei rascher Erhitzung. Durch Zugabe von Wasser kann sie allerdings stabilisiert werden.