FEUERWEHRLEBEN

Atemschutz Belastungsübung – an die körperlichen Grenzen gehen

feuerwehr-atemschutz-teaser

Einsätze unter Atemschutz können sehr belastend sein. Daher muss man jährlich in die Atemschutzstrecke gehen. Da ich danach doch immer recht platt bin, habe ich mal geschaut was wir da als Atemschützler überhaupt leisten muss.

Atemschutzstrecke am Tag der offenen Tür

Ich behaupte mal, dass ich normal sportlich bin. Habe kein Übergewicht, mache 1 – 2 mal pro Woche Sport und ernähre mich gesund. Allerdings ist die Atemschutzstrecke schon eine Herausforderung, denn danach bin ich schon ziemlich KO. Da ich mich gewundert habe warum ich im Fitnessstudio 1,5 Stunden rumstrampeln kann, aber nach 25 Minuten Atemschutz Belastungsübung ziemlich fertig bin, hab ich mal geguckt was wir in der Strecke so leisten müssen. Das ist nämlich garnicht ohne.

Geschrieben steht das ganze in der FwDV 7, der Feuerwehrdienstvorschrift für Atemschutz. Dort steht unter 2.1.2.2 dass man mit 1.600 Litern Luft 80 KJ erbringen muss. Ab 50 Jahren gibts dann einen Seniorenbonus und es sind nur noch 50 KJ.

So, jetzt konnte ich aber mit 80 KJ herzlich wenig anfangen und daher habe ich das mal in vorstellbare Größen umgerechnet. Man benötigt 1 J (Joule) um 100 g auf 1 Meter Höhe zu bringen. Wenn ich mal davon ausgehe dass wir als Atemschutzträger so knapp 100 Kilogramm wiegen (75 Kg Feuerwehrmann + 25 Kg Ausrüstung) dann müssen wir dieses komplette Gewicht in 80 Meter Höhe schaffen um die 80 KJ zu erreichen. Das auch noch in durchschnittlich 25 Minuten. Finde ich jetzt schonmal eine impossante Anforderung. In München ist z.B. die Aussichtplattform des “Alten Peter” in 56 Meter Höhe. Und wenn ich schaue wie da die Leute da hochhecheln dann finde ich das ganze mit kompletter Schutzausrütung, Atemschutz und 25 Meter mehr doch schon eine ziemliche Leistung. Ist übrigens immer ein ganz guter Vergleich für den Nicht-Feuerwehr-Freundeskreis wenn sie mal wieder denken Feuerwehr ist kein Sport :-).

Jetzt ist aber während der Belastungsübung auch etwas Abwechselung vorgeschrieben. Auf Seite 25 werden ind der FwDV 7 Richtwerte für den Kilojoule Verbrauch angegeben. Man kann sich dann auch ausrechnen was man auf den jeweiligen Geräten zurücklegen muss:

Geräteträgerin während der Belastungsübung

Hinzu kommt natürlich noch das Thema fehlender Wärmeaustausch da man mit den kompletten Brandschutzklamotten auch nicht wirklich viel Hitze abgeben kann. Und dann noch so Schmankerl in der Strecke wie Hitzekammer, ständiges hoch und runterkriechen, durch die Röhre rutschen und ein Tank wo man sich auf Schulterhöhe nach oben ziehen muss.

Ach, wer übrigens ein schlechtes Gewissen hat, dass er mit KJ & Co nichts anfangen kann, mir ging es genauso und ich musste auch erstmal nach schauen wie man das umrechnet.

Jetzt würde mich mal interessieren wie es Euch so nach der Strecke geht. Alles easy oder ist es auch für Euch auch eine körperliche Herausforderung?

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