Bewohner retten sich über Sprungretter vor Randalierer
Ein mit einem Messer bewaffneter Mann löste in der vergangenen Nacht in Steinhöring (Bayern) einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst aus. Drei Polizeibeamte wurden während des Einsatzes verletzt.
Gegen Mitternacht hatten Bewohner der Asylunterkunft in der Münchner Straße über Notruf die Polizeieinsatzzentrale verständigt, dass einer der Mitbewohner randaliert und auch mit einem Messer bewaffnet sei.
Bei Eintreffen der ersten Polizeieinsatzkräfte hielt sich der Randalierer im 2. Stock des Gebäudes auf und warf von dort immer wieder Gegenstände aus einem Fenster auf die Fahrbahn der unmittelbar vorbeiführenden Bundesstraße 304. Die Bundesstraße wurde daraufhin für den Verkehr gesperrt.
Den Polizeieinsatzkräften und der ebenfalls alarmierten Feuerwehr Steinhöring gelang es im weiteren Verlauf alle 27 Bewohner, darunter ein Kind, aus dem Gebäude zu evakuieren.
Einige der Bewohner mussten sich aufgrund der Gefahrensituation, durch einen Sprung in ein Sprungretter der Feuerwehr retten. Nach derzeitigem Stand blieben alle Evakuierten unverletzt.
Während der laufenden Evakuierungsmaßnahmen warf der Mann weiterhin Gegenstände aus dem Fenster im 2. Stock, auch in Richtung der Einsatzkräfte und seiner Mitbewohner. Ein Polizeibeamter der Polizeiinspektion Ebersberg wurde von einem der Gegenstände getroffen und dabei so schwer am Fuß verletzt, dass er zur stationären Behandlung in eine Klinik gebracht werden musste.
Nachdem sich der nach wie vor mit einem Messer bewaffnete Mann in einem Raum im 2. Stock verbarrikadiert hatte und Kontaktaufnahmeversuche scheiterten, war eine Spezialeinheit der Polizei alarmiert worden.
Randalierer hangelt sich an Dachrinne entlang und stürzt ab
Gegen 03:00 Uhr kletterte der Mann schließlich aus dem Fenster und hangelte sich an der Dachrinne entlang. Von dort stürzte er auf ein Vordach des Gebäudes, wo er von Beamten der Spezialeinheit festgenommen wurde. Dabei konnte das Messer sichergestellt werden. Bei der Bergung des Täters zogen sich zwei Beamte der Spezialeinheit leichte Verletzungen zu.
Durch den Sturz hatte sich der 25-jährige Asylbewerber aus Eritrea ebenfalls verletzt und musste deshalb zur Behandlung in ein Krankenhaus verbracht werden. Aufgrund deutlicher Anzeichen für Alkoholeinfluss bei dem 25-Jährigen wurde eine Blutentnahme zur Feststellung seiner Alkoholbeeinflussung durchgeführt.
Gegen 03:30 Uhr konnte die Verkehrssperrung der B 304 aufgehoben werden und anschließend die Bewohner der Unterkunft in ihre Wohnräume zurückkehren. Gegen den 25-Jährigen wird nun u. a. wegen Gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung ermittelt.
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