Dachstuhlbrand wütet in Gästehaus
In der Nacht zu Montag kam es zu einem Dachstuhlbrand auf dem Ferienhof Kober in Loßburg-Wittendorf. Die Feuerwehrabteilungen Wittendorf und Loßburg wurden mit dem Einsatzstichwort Dachstuhlbrand B5 alarmiert. Die Feriengäste und Bewohner konnten sich selbstständig ins Freie retten.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand der Dachstuhl des Gästehauses in Vollbrand. Daraufhin ließ der Feuerwehrkommandant die Abteilungen Sterneck, 24-Höfe und Lombach zur Unterstützung alarmieren. Die Brandbekämpfung erfolgte durch mehrere Atemschutztrupps im Innenangriff sowie im Außenangriff über eine Drehleiter. Das Löschwasser wurde über mehrere Leitungen aus dem Ortsnetz, einem Hochbehälter sowie einer Zisterne unter dem Feuerwehrhaus Wittendorf entnommen. Ein Übergreifen der Flammen auf das nahe gelegene Ökonomiegebäude und einen Stall konnte verhindert werden. Die Löscharbeiten wurden durch winterliche Temperaturen um die -10 Grad erschwert. Schläuche, Einsatzkleidung und andere nasse Gegenstände gefroren blitzschnell. Um die ausgekühlten Einsatzkräfte ablösen zu können wurden die Abteilungen Betzweiler-Wälde und Schömberg nachalarmiert.
Ebenfalls im Einsatz waren die DRK Ortsvereine Wittendorf und Dornstetten, die die Einsatzkräfte mit Heißgetränken versorgten. Auch die Nachbarschaft half in der Nacht: So wurden die Einsatzkräfte mit Heißgetränken und Hefezopf versorgt und es wurden Unterkünfte für die Gäste organisiert. Die Feuerwehr hatte gegen 04:30 Uhr das Feuer unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch den ganzen Montag an. Auch eine Brandwache wurde aufgestellt. Im Einsatz waren zirka 140 Einsatzkräfte. Nach Schätzungen der Polizei beläuft sich der Sachschaden auf mehrere hundert Tausend Euro.
Quelle: Feuerwehr Loßburg
Ganz schön heftig,
wenn ich bedenke das es nicht weitr wie 15 Kilometer von meiner Gemeinde weg ist.
Bei soetwas kann man nur hoffen das es nicht so oft Passiert.
Es ist immer wieder interessant, die Berichte über Dachstuhlbrände zu lesen.
Dabei fällt mir unzählige Male auf, daß die Feuerwehr immer wieder versucht, das Feuer vom Boden, am Besten noch mit einem B-Rohr zu löschen.
In meinen Augen gehören zu einem Dachstuhlbrand je nach Ausdehnung mindestens zwei Drehleitern. Wenn ich das vierte Bild aus der Serie richtig interpretiere, dann ist die von mir oben beschriebene Situation eingetreten. Es wird versucht (!), die Flammen mit Strahlrohren vom Boden aus zu erreichen. Des Weiteren werden durch solche Aktionen die Kameraden auf der DLK erheblich gefährdet. Mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit werden sie von den “bodengebundenen” Starhlrohren durchnäßt. Bei einer zu erwartenden Rauchgasdurchzündung ist die Möglichkeit, daß die Kameraden im Korb “dampfgegart” werden sehr hoch.
In meinen Augen sollte man eine Taktik wählen, bei welcher das Feuer über die üblichen Wege von innen bekämpft wird.
Sicher ist das nich bei allen Dachstuhlbränden möglich. Dies sollte aber das erste Mittel der Wahl sein. Weiterhin muß, wenn die DLK dann vor Ort ist und ein Löschangriff von dort vorgetragen wird, ist eine sehr enge Abstimmung zwischen dem “Abschnittsleiter Innenangriff” (sofern vorhanden!) und der Besatzung der (beiden) DLK stattfinden.
Denn auch hier sollte vermieden werden, die Trupps im Innenangriff mit dem Wenderohr der DLK zu “duschen”. Dies hat nämlich zur Folge, daß ein Innenangriff sofort abgebrochen werden muß, weil die Kameraden komplett durchnäßt sind.
Ich kann allen Führungskräften nur die Handreichung der Landesfeuereuerwehrschule Baden-Württemberg ans Herz legen. Hier sind die wichtigsten Grundlagen zur Bekämpfung von Dachstuhlbränden nachzulesen.