FEUERWEHRLEBEN

Einmotoriges Propellerflugzeug kappt Hochspannungsleitung in Tuttlingen

Einmotoriges Propellerflugzeug aus Donaueschingen kappt Hochspannungsleitung am Ortseingang von Tuttlingen (Baden-Württemberg). Feuerwehr muss Bereiche absichern.

Ein einmotoriges Propellerflugzeug vom Flugplatz Donaueschingen hat am Montagvormittag, gegen 10.25 Uhr, eine 20.000 Volt Hochspannungsleitung berührt und abgerissen, die am Ortseingang von Tuttlingen über der vierspurigen Bundesstraße 311 angebracht war. Vermutlich war es nur dem Zufall zu verdanken, dass es hierbei zu keinem Absturz des Flugzeugs oder gar zu einem größeren Unglück für die Stadt Tuttlingen gekommen ist.

Die Feuerwehr sicherte den Bereich ab

Aufgabe der Feuerwehr Tuttlingen war es, die Bereiche der herunterhängenden, eventuell noch unter Strom stehenden Leitung großräumig für den Verkehr und Passanten abzusperren und den Brandschutz sicherzustellen Um auch die andere Seite der Firma und Bundesstraße abzusichern, wurde die zuständige Betriebsfeuerwehr und auch die Abteilung Möhringen mit einem Löschfahrzeug an die Einsatzstelle beordert. Mitarbeiter der zuständigen Energieversorger und Notfallmanager der Bahn erdeten im Anschluss die Leitungen. Anschließend wurden die zerstörten Leitungen entfernt.

Flugzeug unterschritt die Mindestflughöhe

Nach bisherigen Ermittlungen startete der seit über neun Jahren flugerfahrene 39-jährige Pilot das Flugzeug am Montagmorgen auf dem Flugplatz in Donaueschingen und flog über das Donautal in Richtung Tuttlingen. Bei der verwendeten Maschine handelte es sich hierbei um ein einmotoriges Sport- beziehungsweise Kleinflugzeug des Typs Piper 161 aus Donaueschingen. Aus bisher noch nicht bekannten Gründen unterschritt der 39-Jährige bei seinem Flug in Richtung Tuttlingen die vorgeschriebene Mindestflughöhe über bewohntem Gebiet von 2.000 Fuß (609,60 Meter) und kollidierte nach bisherigen Erkenntnissen mit der rechten Tragfläche der Piper mit einer Hochspannungsleitung, die in einer Höhe von etwa 20 bis 30 Metern quer zur dortigen Bundesstraße angebracht ist. Durch die Kollision wurde die Einzelleitung abgerissen und stürzte im Bereich der Bundesstraße zu Boden, wobei Teile der abgerissenen Leitung auch auf der Oberleitung der Bundesbahn zum Liegen kamen und dort einen Kurzschluss verursachten.

Pilot landet mit der beschädigten Maschine auf dem Flugplatz

Ohne nach der Kollision abzustürzen konnte der Pilot die benutzte und durch den Zusammenstoß erheblich an der rechten Tragfläche beschädigte Piper wenden und zurück auf den Flugplatz Donaueschingen fliegen. Er oder auch andere Personen wurden bei dem Flugunfall nicht verletzt. Bei der betroffenen Hochspannungsleitung handelt es sich um eine Versorgungslinie für die Gemeinde Emmingen-Liptingen und dort für den Teilort Liptingen. Durch die Stromunterbrechung der abgerissenen Leitung kam es in Liptingen zu kurzzeitigen Spannungseinbrüchen, ohne dass die Stromversorgung vollständig unterbrochen wurde. Durch den Kontakt mit dem Flugzeug kam es schon zuvor zu einem Kurzschluss in der dann abgerissenen Hochspannungsleitung, so dass diese beim Herunterstürzen nicht mehr unter Spannung stand. Zur Bergung der abgerissenen und über die Bundesstraße verlaufenden Hochspannungsleitung musste die B 311 im Bereich des Bahnhofs vollständig gesperrt und der Verkehr bis kurz nach 12 Uhr örtlich umgeleitet werden.

Auch die Bahn war von dem Ereignis betroffen. Durch den Kontakt der heruntergerissenen Hochspannungsleitung mit der Oberleitung der Bahn kam es dort zu Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs und teilweise zu erheblichen Verspätungen.

Gegen den 39-jähigen Piloten wurden seitens des Polizeireviers Tuttlingen Ermittlungen wegen des Verdachts der Gefährdung des Luftverkehrs eingeleitet. Zur Klärung der genauen Umstände wurde die Piper sichergestellt. Neben der erfolgten polizeilichen Spurensicherung an der Maschine ist auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in die weiteren Ermittlungen involviert. Von dort wurde ein Sachverständiger mit der weiteren Klärung betraut. Derzeit dauern die Ermittlungen an. Nach derzeitigem Stand dürfte an der Hochspannungsleitung ein Sachschaden in Höhe von etwa 20.000 Euro und an dem Flugzeug ein solcher in Höhe von etwa 30.000 Euro eingetreten sein.

Quellen: Feuerwehr Tuttlingen und Polizeipräsidium Tuttlingen

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