FEUERWEHRLEBEN

Fehlende Sensibilität für Feuerwehrkräfte aus Titisee-Neustadt

Nach einer Brandkatastrophe, wie im November vergangen Jahres in Titisee-Neustadt (wir berichteten), ist vor allem die betreute Nacharbeit von besonderer Wichtigkeit. Allerdings schien beinahe der gesamte Gemeinderat lieber über Windkraft zu diskutieren und behinderte somit sogar die dringend benötigte Nacharbeit.

Alle Einsatzkräfte, die beim Brand der Caritas-Einrichtung vor Ort waren haben großes geleistet. Hierbei wird der Großteil sicherlich sowohl physisch, als auch psychisch an seine Grenzen gestoßen sein. Um Spätfolgen, wie beispielsweise posttraumatische Belastungsstörungen zu minimieren, ist es wichtig frühzeitig den Kräften die Möglichkeit zu geben, des Erlebte aufzuarbeiten. Wie nun die Badische Zeitung berichtet, wurde von Seiten des Gemeinderates den Einsatzkräften gegenüber nur sehr wenig Verständnis entgegengebracht. So wurde, trotz mehrfacher Bitte um Verschiebung, am Tag nach dem Einsatz eine Gemeinderatssitzung im Feuerwehrhaus abgehalten. Hierfür wurden die Angehörigen der Feuerwehr, Vertreter der Unfallkasse Baden-Württemberg und Notfallseelsorger auf den Flur, beziehungsweise ins Treppenhaus „abgeschoben“. Währenddessen diskutierte der Gemeinderat über Windkraft.

Ein Verhalten, dass bei den Mitgliedern der Feuerwehr die vielen, generell negativen Rückmeldungen zur Unterstützung von Seiten des Gemeinderats sicherlich unterstrich. Lediglich zwei von 28 Ratsmitgliedern hatten sich im Anschluss an den Großbrand nach dem Befinden der Feuerwehrleute erkundigt. Ein Verhalten, dass den Neustädter Kommandanten dazu veranlasst den angeblich so hohen Stellenwert des Ehrenamts zu hinterfragen. Laut der Badischen Zeitung hätte ihm das Verhalten zudem gezeigt, dass sich viele Gemeinderäte leider nicht ihrer Verantwortung bewusst wären.

 

 

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