Um zukünftig eine bessere Grundlage für die Feuerwehrbedarfsplanung zu haben führt die Feuerwehr Frankfurt zusammen mit Partnern Realbrandversuche in einer alten Kaserne durch.
Wie entwickelt sich Brandrauch unter unterschiedlichen Bedingungen, was ist in einer modernen Wohnung anders als bei Oma und Opa? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen führte die Feuerwehr Frankfurt vier sogenannte „Realbrandversuche” in den Gebäuden der ehemaligen Gibbs-Kaserne in Frankfurt-Eckenheim durch. Unter dem Einsatz modernster Messtechnik und unter den wachsamen Augen von Wissenschaftlern, wurden zwei Musterwohnungen möbliert und dann in Brand gesetzt. Herauszufinden war, wie sich das Verhalten des Brandrauchs bei modernen Materialien in der Wohnungseinrichtung verändert.
Die Ergebnisse fließen unter anderem in die TIBRO Studie ein
Die Realbrandversuche fanden als Teil des Forschungsprojektes „TIBRO” statt. An dem Projekt beteiligt sind neben der Feuerwehr Frankfurt auch die Otto von Guericke Universität Magdeburg, die Bergischen Universität Wuppertal, die Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) sowie die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb e.V.). „TIBRO”, das bedeutet Taktisch-Strategisch Innovativer Brandschutz aufgrund Risikobasierter Optimierung und soll der Feuerwehr und ihren politischen Entscheidungsträgern helfen, die Feuerwehrarbeit auch in Zukunft bestmöglich zu gestalten. Der Chef der Frankfurter Feuerwehr Professor Reinhard Ries stellte dazu fest, dass „TIBRO” den Feuerwehren eine neue Basis und Hilfe bei der Bedarfsplanung bieten soll.
Moderne Wohnungen setzten mehr giftige Stoffe frei
Die genaue Auswertung der Messergebnisse wird noch dauern. Bereits jetzt kann aber schon festgehalten werden, dass bei einem Feuer in einer Wohnung mit moderner Einrichtung wesentlich mehr giftige Stoffe frei gesetzt werden, als bei einem Brand in einer Wohnung im Stil der siebziger Jahre. Für Außenstehende war deutlich erkennbar, dass verbaute Rauchmelder schon frühzeitig auf einen Brand aufmerksam machen.
Initiatoren sind mit den Ergebnissen zufrieden
Tobias Pflüger, der Projektverantwortliche der Feuerwehr Frankfurt, zeigte sich nach den Versuchen erfreut. „Es hat alles absolut nach Plan funktioniert, mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden.”, so Pflüger. Auch der Direktor der Branddirektion, Professor Reinhard Ries war von den Ergebnissen begeistert „Wir haben durch diese Versuche gemeinsam mit unseren Partnern eine gute und wissenschaftliche Grundlage zur Verbesserung des Brandschutzes in der Zukunft geschaffen, darauf können wir stolz sein.”
„TIBRO” wird im Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit” durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel des Forschungsprogramms ist es, durch innovative und anwendungsnahe Lösungen die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen.
Quelle: Feuerwehr Frankfurt
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