So es wird mal wieder Zeit für eine Buchvorstellung. Diesmal gehts um die Basics, nämlich wie man das Wasser an die Einsatzstelle bekommt.
Back to the Roots. Ab und an macht es Sinn sich auch mal wieder mit den Grundlagen zu beschäftigen. Da kommt das Buch “Löschwasserförderung” gerade recht, vor allem wenn man das Thema wie ich als Nicht-Maschinist oder Nicht-Gruppenführer, recht stiefmütterlich behandelt.
Buchinhalt
Das Buch behandelt sämtliche Bereiche der Löschwasserförderung. Einleitend wird auf das Thema Wasserentnahme eingegangen und sowohl die abhängige wie auch unabhängige Löschwasserversorgung behandelt. Im anschließenden Kapitel wird dann die Technik der Löschwasserförderung erklärt, also alles was die Fahrzeuge, Feuerlöschkreiselpumpen, Schläuche und Armaturen (Saugkörbe, Standrohr, etc.) betrifft. Nach diesen Themen hat man das Buch zur Hälfte durch und ich muss zugeben, dass bis hier auch erstmal wenig neues für mich war. Um so spannender sind dann die folgenden knapp 50 Seiten, da gehts nämlich um den Bereich Wasserfortleitung und Wasserförderung. Neben den physikalischen Grundlagen geht es hier vor allem auch um die Berechnung der Schlauchstrecken.
Besonders gut hat mir beim Buch der Praxisbezug gefallen. Zum Abschluss jedes Kapitels gibt es Kontrollfragen, die Lösungen sind am Ende des Buches. So kann man kurz prüfen ob man auch alles richtig verstanden hat. Zudem kann man nach einiger Zeit die Fragen durchmachen um zu sehen wie gut man das gelernte noch im Kopf hat. Bei den Rechnungen zur Löschwasserförderung gibt es viele Beispiele die man selbst berechnen kann. Dadurch wird man im Umgang mit den Zahlen und Rechenwegen auch immer sicherer.
Die wichtigsten Aussagen für mich
Einige Punkte sind mir über den Weg gelaufen die ich entweder vergessen habe oder in der Ausbildung vielleicht doch mal weggelassen wurden. Auf alle Falle wars mal wieder interessant zu hören und sollte nun auch langafristig im Kopf gespeichert sein:
- Wasserdruck im öffentlichen Rohrleitungsnetzt beträgt zwischen 1,5 und 4,5 bar. Daher sollte man auch immer bei Entnahme aus dem Hydrantennetz eine Pumpe dazwischen schalten. Denn mit 1,5 bar kommt man nicht wirklich weit, v.a. wenn man bein Hohlstrahlrohr in der Regel 6 bar benötigt wird. (Außerdem hat mir mal eine Ortswehr durch die Direkteinspeisung einen schönen Innenangriff zerstört, die waren nämlich durch die Aktion von außen schneller ;-))
- Bei Wasserentnahme aus offenen Gewässern muss die Mindesttiefe 50 Zentimeter betragen.
- Beim Überqueren von Schläuchen mittels Schlauchbrücken immer drei Brücken verwenden (z.B. 1 links, 2 rechts). Damit hat man die Spurbreite PKW und LKW.
- Die maximal praktische Saughöhe bei der Wasserentnahme beträgt 7,50 Meter. Zwar könnte man rein physikalisch 10,33 Meter erreichen, in der Praxis ist das aber kaum möglich (Undichtigkeiten, etc.).
- Pumpeneingangsdruck muss mind. 1,5 bar sein, ansonsten würde der äußere Luftdruck den Schlauch zusammendrücken.
- Merkregel Wasserentnahme aus Überlurhydrant: Rohrdurchmesser in mm x15 = Wasserentnahme in Liter pro Minute. Z.B.: 100 mm x 15 = 1.500 l/min (beim Unterflurhydranten ist es x 10)
- pro 10 Meter Höhenunterschied nimmt der Wasserdruck durch Gefälle bzw. Steigung um 1 bar zu bzw. ab.
- Bei einem B-Schlauch (B 75) beträgt der Reibungsverlust pro 100 Meter 1 bar bei einem Förderstrom (= Durchfluss) vor 800 l/min. Bei 1.600 l/min sinds schon 4,5 bar.
Was hat mir am Buch nicht gefallen?
Schwer zu sagen, da ich ja nicht genau die Zielgruppe bin und für mich jetzt einige Dinge “langweilig” waren die für einen Newbie neu sind.
Für das Buch gibts von mir 3 Flo’s von 5. Es hat meine Erwartungen genau getroffen und interessante Informationen gut rübergebracht.
Vielen Dank auch wieder an Ecomed für die kostenlose Bereitstellung des Buches.