Kameradentausch mit dem Flugzeug: Feuerwehren Helgoland und Quickborn tauschen sich aus

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Vom 20. bis 23.04. wurde zum dritten Mal der „Helmtausch“ mit den Kameraden aus Helgoland (Schleswig-Holstein) durchgeführt.

Hintergrund für diese Aktion der beiden befreundeten Wehren ist, dass es den Kameraden der Nordseeinsel normalerweise nicht möglich ist, alle Atemschutzgeräteträger auf das Festland zu schicken, um dort unter realistischen Bedingungen die Brandbekämpfung zu trainieren.

Um während dieser Zeit den Brandschutz auf Deutschlands einziger Hochseeinsel zu gewährleisten, sind auch diesmal 12 Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Quickborn am Freitag nach Helgoland gereist, während im Gegenzug die Helgoländer Atemschutzgeräteträger in der Feuerwache Quickborn Quartier bezogen haben.

Anreise mit dem Flugzeug

Morgens um 06:30 Uhr machten sich die Kameraden aus Quickborn auf den Weg zum Flugplatz Büsum, wo die ersten sechs Kameraden auf die Insel geflogen wurden. Im Tausch dafür wurden sechs Helgoländer wieder zurückgeflogen und das ging dann noch einmal so.

Nach ihrer Ankunft auf Helgoland bezogen sie zuerst ihre Zimmer in der dortigen Jugendherberge. Danach ging es zur Feuerwache im Oberland. Hier wurden sie vom Stv. Wehrführer Peter Botter begrüßt.

Er bedankte sich für die Bereitschaft und freut sich auf ein tolles gemeinsames Wochenende. Danach wurde die Schutzkleidung dort in den Spinden verstaut und die Kameraden ließen sich auf die Einsatzfahrzeuge einweisen.

Anschließend gab es eine Einweisung auf die Fahrzeuge in der Feuerwache Unterland. Danach ging es zum Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ der DGzRS. Die sehr gastfreundliche Besatzung lud die Mannschaft aus Quickborn zu einer Kontrollfahrt vor Helgoland ein, während der die Besatzung das Schiff zeigte. Dabei wurde den Kameraden erklärt, wie die Besatzung bei einer Schiffbrandbekämpfung vorgeht und welche Mittel dafür auf dem Seenotrettungskreuzer zur Verfügung stehen.

Zwei Kameraden hatten das große Glück eine Fahrt im Tochterboot „Verena“ zu begleiten. Nach gut eineinhalb Stunden waren sie dann wieder an Land und bedankten sich bei der Mannschaft des Seenotkreuzers für dieses Erlebnis. Am Abend fand dann noch ein Grillabend an der Jugendherberge statt, an dem auch einige Helgoländer Kameraden teilnahmen.

Auch die Helgoländer Kameraden bezogen zuerst nach ihrer Ankunft ihr Quartier in der Feuerwache Quickborn. Danach ging es zum Einkaufen nach Henstedt-Ulzburg. Kurz nach der Rückkehr von diesem kam es bereits zum ersten Einsatz an diesem Wochenende. Nach dem Einsatz war aber keine Zeit zum Ausruhen, denn es stand ein praktisches Training zum Thema Innenangriff auf dem Programm. Zum Abschluss des Abends gab es ein gemeinsames Essen in der Feuerwache Quickborn, an dem auch einige Quickborner Kameraden teilnahmen.

Der Samstag im Brandcontainer

Für die Helgoländer Atemschutzträger stand das Highlight des Wochenendes an. Morgens um 10:00 Uhr ging es zusammen mit dem Ausbilder der FF Quickborn, Wido Schön, zur Kreisfeuerwehrzentrale nach Schleswig, wo die Ausbildung im Brandcontainer stattfand. Der Container wird mit Holz befeuert und ermöglicht somit die Brandbekämpfung im Innenangriff unter realistischen Bedingungen zu trainieren.

Auf dem Rückweg von der Ausbildung schlugen die Digitalen Meldeempfänger Alarm. Es wurde ein Verkehrsunfall auf der Ellerauer Straße gemeldet. Die Helgoländer befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch auf der BAB 7 kurz vor Quickborn und fuhren die Einsatzstelle mit Sonderrechten an. Gegen 20:30 Uhr waren dann alle Kräfte wieder an der Wache und das für diesen Abend geplante Grillfest zu dem auch zahlreiche Kameraden der FF Quickborn gekommen waren, konnte stattfinden.

Die Quickborner Kameraden besichtigten am Samstagvormittag die Vogelwarte von Helgoland. Am Nachmittag ging es dann in das Elektrizitäts- und in das Wasserwerk, wo sie durch die Anlagen geführt wurden. Hier wurden den Kameraden nicht nur die Brandgefahren in den Anlagen aufgezeigt, sondern es wurde auch genau erklärt, wie die Löschwasserversorgung auf Helgoland funktioniert.

Besichtigung des Offshore-Windparks Helgoland

Im Anschluss daran besichtigten sie das neu erstellte Lager- und Bürogebäude der Wind MW, welche momentan am Aufbau des Offshore-Windparks vor Helgoland beteiligt ist. Danach wurden zwei CTV (Crew-Transport Vessel) besichtigt, welche die Arbeiter von Helgoland in den Windpark bringen. Auch hier wurden die Quickborner Feuerwehrleute sehr gastfreundlich aufgenommen. Am Abend gab es dann wieder ein gemeinsames Essen mit den Helgoländer Kameraden in der Jugendherberge.

Sonntagmorgen besichtigte die Quickborner Mannschaft das Mehrzweckschiff „Neuwerk“, welches z.B. als Tonnenleger oder Plattform für das Havariekommando dient. Der Kapitän und seine Mannschaft standen den Kameraden Rede und Antwort und zeigten ihnen u.a. den Maschinenraum und die Brücke des großen Schiffes. Den Kameraden wurde das Vorgehen bei einem Einsatz des Haveriekomanndos erklärt. Ebenfalls erläuterte der Kapitän, wie er und seiner Mannschaft bei einem Gefahrguteinsatz auf See vorgehen. Am Nachmittag stand dann die Besichtigung des Leuchtturmes an. Der Leuchtturm ist vollgestopft mit Technik, ohne die das moderne Leben und die heutigen Wirtschaftsströme nicht möglich wären. So werden dort unter anderem die korrekten GPS Daten Norddeutschlands geprüft und korrigiert. Im Falle eines Brandes löst im Gebäude installierte die CO2 Löschanlage aus, was für die Feuerwehr bedeutet, dass sie nicht ohne Atemschutz vorgehen darf.

Anschließend fuhren die Kameraden gemeinsam mit Kai Singer von der FF Helgoland mit der Drehleiter der FF Helgoland zum Wellensturzbecken um sich zum einen die Technik des Fahrzeuges anzuschauen und zum anderen ein Gruppenfoto zu machen. Danach luden Peter Botter und seine Frau die Kameraden zu sich nach Hause zu Kaffee und Kuchen ein. Bei netten Gesprächen wurde dort einige Zeit verbracht. Am Abend gab es dann noch eine Einladung der FF Helgoland in ein Restaurant im Oberland. Bei netten Gesprächen mit den Helgoländern verging die Zeit wie im Flug und es war Zeit den vorletzten Tag auf der Insel zu beenden.

Gefahrgutausbildung in der Kreisfeuerwehrzentrale

In Quickborn ging es auch für die Helgoländer Kameraden früh los. Gemeinsam mit Torben Fehrs von der FF Quickborn fuhren sie zur Kreisfeuerwehrzentrale des Kreises Pinneberg nach Tornesch. Dort wurden sie bereits von Marc-Oliver Peters (Zugführer des ABC-Dienst/LZ-G) und seiner Mannschaft erwartet. Neben der ausführlichen Besichtigung der Fahrzeuge erfolgte auch eine Einweisung in das Tragen von Chemikalienschutzanzügen. Schnell wurde klar, wie anstrengend und aufwendig die Arbeit in einem solch speziellen Anzug ist.

Am Nachmittag hieß es dann auch für die Helgoländer einmal “Ausruhen”. Einige Quickborner Kameraden kamen zur Feuerwache um nette Gespräche mit den Kameraden der Hochseeinsel zu führen. Auch das ein oder andere Kartenspiel wurde gespielt. Am Abend wurde, wie auch auf Helgoland, gemeinsam in einem Restaurant gegessen.

Montag, Tag der Abreise

Es war leider soweit, der Tag der Abreise war gekommen. An den Flugplätzen Büsum und Helgoland spielte sich am Vormittag wieder dasselbe Prozedere wie m Freitag ab. Gegen 14:00 Uhr war der Helmtausch dann endgültig für die Quickborner Kameraden vorbei.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es wieder ein sehr gelungenes Wochenende für beide Feuerwehren war. Die Helgoländer konnten zwei Einsatzszenarien abarbeiten, die es so wohl nicht häufig auf der Insel geben wird. Auch die realistische Ausbildung, vor allem im Brandcontainer, wird ihnen sehr dabei helfen, Menschen in Not schnelle und professionelle Hilfe zu gewährleisten. Auch die Quickborner Kameraden konnten viel über die Insel Helgoland, aber auch über das Einsatzgebiet der FF Helgoland und dessen Besonderheiten lernen. Zum Einsatz kamen sie nicht. Die Freundschaft zwischen den Wehren wurde an diesem Wochenende noch weiter gefestigt. Alle sind sich einig, dass es nächstes Jahr wieder einen Helmtausch geben wird.

Wir bedanken uns bei der Feuerwehr Helgoland und allen die es unterstützt haben für dieses tolle Wochenende !

Quelle: Feuerwehr Quickborn 

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