FEUERWEHRLEBEN

Kopfüber im Fahrgeschäft eingeschlossen – was nun?

feuerwehr-fahrgeschaeft-unfall-004

Jahrmärkte ziehen in ganz Deutschland wöchentlich hunderttausende von Besuchern an. Für die Feuerwehr bedeutet dies aber auch ein zusätzliches Einsatzpotential mit Einsätzen die nicht immer einfach zu meinstern sind.

Ich bin ja ein großer Optimist aber als Feuerwehrmann macht man ja hin und wieder “was wäre wenn”-Spielchen um gewisse Einsatzszenarien zu durchdenken und sich eine Taktik zu überlegen. So auch letzte Woche als ich Sicherheitswache hatte. Mit einem Kollegen zusammen haben wir gegrübelt was man wohl am ehesten macht, wenn das Fahrgeschäft (siehe Bilder) Kopfüber in knapp 20 Meter höhe stehen bleibt. Wie bekommt man sicher die Leute raus? Ganz ehrlich, so auf Anhieb sind wir auf keine Lösung gekommen wo wir ein gutes Gefühl hatten.

Das größte Problem ist das Befreien der Leute aus den Sicherungssystemen. Ähnlich wie beim Einsatzbild “PKW überschlagen” besteht die Gefahr, dass der Patient kopfüber herunterstürzt. Daher möchte ich die Frage gerne mal in die Runde weitergeben. Was würdet Ihr als ersteintreffender Gruppenfüher/Einsatzleiter veranlassen? Ich habe das Fahrgeschäft mal ausführlich fotografiert um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Einsatzmeldung: Mehrere Personen in großer Höhe in Fahrgeschäft eingeschlossen.

Einsatzmittel: HLF 20/16, DLK 23/12, LF 16 (zusätzlich alarmiert: Höhensicherungsgruppe (vor Ort), Höhenrettung (Anfahrt ca. 45 Minuten), 2. DLK 23/12), 4 RTW, 1 NEF, 1 LNA, 1 ELRD

Kalte Lage: Samstag 23:35, kein Niederschlag, 10 Grad Außentemperatur, windstill

Lage bei Eintreffen: ca. 40 Personen in 20 Meter Höhe sind kopfüber im Fahrgeschäft, das laut Betreiber nicht mehr funktioniert. Die Fahrgäste sind seit knapp 10 Minuten in dieser Position und klagen über Kopfschmerzen und Übelkeit. Zudem klagen einige über Kälte. Vor dem Fahrgeschäft befinden sich besorgte Angehörige und knapp 200 Schaulustige.

Einsatzbilder

Die Lage des Sinatzobjekt. Auf der Rückseite befindet sich in ca. 10 Meter entfernen eine befahrbare Straße. Die Vorderseite ist geteert und dient während des Volksfestes als Besucherstraße.

Die Gondel in der Kopfüberstellung in der 40 Fahrgäste platz finden.

Nachaufnahme der Gondel. Jeder Fahrgast hat vor der Brust eine Fixierung die in den Sitz drückt. Die Seitengänge sind mit Schiebegittern gesichert.

Ich freu mich auf Eure Kommentare.

Die mobile Version verlassen