FEUERWEHRLEBEN

Mit über 25 zur Freiwilligen Feuerwehr?

Fast jede Freiwillige Wehr hat eine Jugendfeuerwehr. Doch wie siehts es wenn jemand kommt der über 20 ist? Gibt es für diese Interessenten auch eine Möglichkeit der Feuerwehrausbildung?

Anderes Ausbilden ist gefragt, bei Feuerwehrleuten über 20

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass mein Blog ausschließlich von Feuerwehrleuten bzw. Rettungsdienstlern gelesen wird. Eine E-Mail von Renke hat mich aber eines besseren belehrt. Der liest hier schon länger mit und möchte sich nun auch aktiv bei der Feuerwehr engagieren. Nachdem ich ihm kurz erklärt habe was er da machen muss, bin ich aber selbst etwas ins Grübeln bekommen. Wie gehen die Freiwilligen Feuerwehren überhaupt mit Interessenten in der Altersklasse um?

Bevor wir uns darüber Gedanken machen, sollten wir aber erstmal gucken wie wertvoll solche Leute sind. Denn gefühlt ist die Verbleibquote derer die sich mit 25 einen Verein aussuchen, weit höher, wie bei Jugendlichen mit 12. Zum einen ändert sich das Leben nicht mehr ganz so krass (Liebe, Freundeskreis, Ausbildung, Jobwechsel, etc.) zum anderen fällt man mit > 25 Jahren, Entscheidungen i.d.R. langfristiger, wie mit 14. Zudem engagieren sich Personen zwischen 30 und 55 Jahren auch noch überdurchschnittlich (S. 9, Ehrenamtsatlas).

Die klassische 2-jährige Ausbildung der Jugendfeuerwehr ist für ältere Interessenten zu lange

Scheint also, dass die  Ü25 Interessenten eine recht spannende Gruppe für die Feuerwehr ist. Das Problem ist nur, wie bildet man die Leute aus? In die Jugendgruppe kann man sie nicht mehr stecken. In einer ehemaligen Feuerwehr von mir gabs mal die sogenannte Ausbildungsabteilung in der junge Erwachsene ab 16 Ihren Ausbildungsdienst versehen haben, diese existiert aber nicht mehr.

Ein anderer Punkt ist auch die Dauer der Ausbildung. Wenn ich mich mit 25 für ein Hobby entscheide, möchte ich nicht 2 Jahre warten bis ich es dann endlich ausüben kann. Da geht man dann doch lieber zum Roten Kreuz wo ich nach einen halben Jahr schon voll dabei bin.

D.h. wir als Feuerwehr müssen einen Weg finden, wie wir Feuerwehrneulinge jenseits der 20, kompakter durch die Grundausbildung bringen.

Schauen wir doch mal was wir so an Stunden haben. In Bayern wird für die Truppmannausbildung insgesamt 150 Stunden veranschlagt. Wenn ich nun in einem halben Jahr die Feuerwehrausbildung durch haben möchte, könnte man es wie folgt verteilen:

So schnell kanns gehen, in 6 Monaten zum fertigen Feuerwehrmann

Aus meiner Sicht ist die, was Zeitaufwand und -dauer betrifft, ein guter Mittelweg. So ähnlich wars glaube ich auch bei meiner Rettungssanitäterausbildung. D.h. man hat dort auch nicht Jahrelang ausgebildet bis zum Schluss mal ein Sani aus dem Ei gehüpft ist, sondern nach knapp einem halben Jahr war das Thema durch. Das hat ja nicht nur Charme für den Bewerber sondern auch für die Feuerwehr. Denn Ruck Zuck habe ich fertig ausgebildete und volljährige Feuerwehrleute die ich dann auch gleich einsetzen kann.

Schwierig wirds dann schon eher bei der Mindestanzahl der Leute. Denn im Gegensatz zur Jugendfeuerwehr, sind die Interessenten doch recht überschaubar. Um das etwas auszugleichen, ist es denkbar auch überörtlich, beispielsweise auf Landkreisebene, zusammen zu arbeiten. Auch durch gezielte Marketingmaßnahmen kann man natürlich eine größere Anzahl Interessenten zusammen bekommen.

Wie siehts bei Euch aus, gibt es spezielle Ausbildungsmöglichkeiten für Interessenten die außerhalb des typischen Jugendfeuerwehr Alters sind?

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