Notruf-App zur besseren Lokalisierung von Einsatzorten in Dänemark
Zukünftig kann mit einer Smartphone App der Standort des Anrufenden direkt auf den Monitor der Leitstelle angezeigt werden.
Wer in Dänemark zukünftig die 112 wählt und eine spezielle App auf dem Smartphone hat muss nicht mehr genau wissen wo er sich befindet. Ein Anruf genügt und schon wird an die zuständige Leitstelle der Standort des Hilfesuchenden für den Disponenten auf einer Karte dargestellt. Laut dem Hersteller Intergraph ist zwar Ortung von Mobiltelefonen nichts Neues, allerdings war das bisher über die Mobilfunkmasten nur auf mehrere hundert Meter möglich. Mit der App gelingt die Ortung nun auf wenige Meter genau.
Dr. Matthias Alisch von Intergraph hat uns netterweise ein paar Fragen zur Notruf-App beantwortet:
Herr Alisch, ist die vorgestellte App denn schon in den Smartphone Shops erhältlich?
Noch nicht. Wir befinden uns derzeit in den letzten Zügen des Projekts und rechnen mit einer Veröffentlichung in den nächsten Wochen. Dann kann die App zur freien Verfügung heruntergeladen werden.
Für welche mobilen Betriebssysteme wird Ihre App verfügbar sein?
Wir werden unsere App für Apple Geräte (iOS) und Android Smartphones anbieten.
Wie läuft der Notruf ab, muss hierfür das Programm erst geöffnet werden oder reicht die direkte Wahl der 112?
Nachdem der Nutzer die App installiert und sich als Nutzer registriert hat, läuft die App im Hintergrund und „wartet“ auf das Abzusetzen eines 112-Notrufes. Diese Funktion bedarf aber grundsätzlich des Einverständnisses von Seiten der Hersteller der Betriebssysteme, da diese tief ins System eingreift. Sollten wir keinen Zugriff auf diese Funktion von den Herstellern bekommen, so müsste der Nutzer stattdessen die 112-App öffnen und den Button „Call 112“ drücken.
Die Positionsdaten werden ja dann übertragen, wie kann man sich das vorstellen?
Parallel zum Anruf werden mittels 3G Datenübertragung die GPS-Koordinaten und die Anrufer-ID übersandt. Die aktuelle Position des App-Nutzers wird über ein kombiniertes Verfahren aus Mobilfunkzellen, Wi-Fi und GPS/Glonass identifiziert. Ändert sich der Standort des Anrufers, so werden die neuen Positionsdaten zur Aktualisierung automatisch an die Einsatzleitzentrale nachgeliefert.
Was bekommt anschließend der Leitstellendisponent zu sehen?
Der Mitarbeiter in der Notrufzentrale erkennt die jeweils aktuelle Position des Anrufers auf einer interaktiven Karte im Einsatzleitsystem.
Weitere Informationen unter intergraph.
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