Sicherlich hat jeder Feuerwehrler hat sich bei einer Übung schonmal gedacht “so etwas unrealistisches kann garnicht passieren”. Manchmal wird man aber doch eines besseren belehrt.
So passiert gestern in Limbach-Oberfrohnau in Sachsen. Ein Autofahrer kam von der Fahrbahn ab, flog 30 Meter durch die Luft und landete in sieben Meter Höhe im Kirchendach. Er selbst wurde im PKW eingeklemmt. Auf den Einsatz bin ich durch ein Video bei Spiegel Online aufmerksam geworden. Den Link gibts aber erst weiter unten denn zuerst solltet Ihr Euch selbst mal in die Lage versetzen :-).
Gefahrenschema nach AAAACEEEE
Angstreaktion: ja
Atemgifte: nein
Atomare Gefahren: nein
Ausbreitung: nein
Chemische Stoffe: nein
Explosion: nein
Erkrankung & Verletzung: ja
Einsturz: ja
Elektrizität: ja (Gebäudeverkabelung und Autobatterie)
Was hättet ich bei dem Einsatz gemacht? Zuerst mindestens eine zweite DLK besser einen Kran nachalarmiert. Über Schiebleiter hätte ich den Angriffstrupp zum PKW geschickt um die Lage zu erkunden und den Verletzten zu betreuen. Über die DLK hätte ich wenn möglich den PKW gesichert. In sieben Meter Höhe komme ich mit eingefahrenem Leiterpark hin und sollte eine Last bis zu 1 Tonne sichern können. Zudem hätte ich über die DLK als Festpunkt die Feuerwehrleute auf dem Dach gesichert. Parallel dazu Brandschutz und Beleuchtung aufgebaut sowie einen Statiker und das THW (Gebäudesicherung) angefordert.
Als nächster Schritt sollte dann die Rettung mit Schere und Spreizter erfolgen. Wenn bis dahin die 2. DLK eingetroffen ist würde ich diese zur Patientenrettung nehmen. Alternativ die Sicherung vom PKW wieder lösen und damit den Patienten retten. Damit wäre die Akute Phase vorbei gewesen.
Zum Video gehts hier.
Quelle: Spiegel Online