FEUERWEHRLEBEN

Schwierige Feuerwehrkollegen in die Feuerwehr integrieren

Foto: istockphoto.com/drbimages bearbeitet durch feuerwehrleben.de

Weihnachten das Fest der Liebe? Scheint wohl nicht ganz so, ein feuerwehrleben.de Leser hat mir seine Erlebnisse mit Feuerwehrkollegen geschickt, die aus seiner Sicht sehr schwer zu integrieren sind. Da er nicht erkannt werden möchte, veröffentliche ich es ohne den tatsächlichen Namen  zu nennen. Die nachfolgenden Zeilen sind somit nicht meine Meinung, sondern die des anonymen Feuerwehrkollegen.

Hallo Kameraden, ich schreibe anonym, da es um Kameraden meiner Feuerwehr geht, die hier durchaus mitlesen könnten, und ich nicht will, dass sie hier bloßgestellt werden. Wir sind eine Schwerpunktfeuerwehr mit ca. 50 Mitgliedern. Das Problem, das ich hier schildern möchte, kennen wahrscheinlich viele… Es geht um Feuerwehrleute, die aufgrund sozialer, intellektueller, hygienischer und körperlicher Defizite nur schwerlich integrierbar sind. In meinen weiteren Ausführungen nenne ich sie jetzt der Einfachheit halber: Mike und Steve.

In brenzligen Situationen muss man sich aufeinander verlassen können

Praktisch niemand will mit den Betreffenden etwas zu tun haben. Bei außerfeuerwehrlichen Unternehmungen, wird von den anderen immer erst die Frage gestellt, ob einer oder alle unserer Problemfälle mitmachen, und davon dann ihre eigene Entscheidung, mitzumachen, abhängig machen. Das führt dann dazu, dass man bei Unternehmungen, die eigentlich auch dazu dienen sollen, Mike und Steve zu integrieren, mit den Betreffenden alleine dasteht, weil kein anderer dann mitmachen will. Wenn man eine Doodle-Umfrage erstellt, dann sind es Mike und Steve, die sich als erstes Eintragen, was genauso dazu führt, dass die restlichen sich dann tendenziell nicht mehr eintragen werden. Als altgedientes Mitglied der Feuerwehr muss ich mit gutem Beispiel vorangehen, würde mich aber auch lieber von Mike und Steve fernhalten.

Genauso verhält es sich im Einsatzdienst. Die Betreffenden sind leider nicht in der Lage, selbständig und zuverlässig einen Einsatzbefehl abzuarbeiten. Sie sind zwar zu 150% motiviert (was ich ihnen auch hoch anrechne), aber leider ist es bei ihnen immer zuviel des Guten. Man könnte sie auch als übermotiviert ansehen. Das führt dann dazu, dass sich andere Kameraden weigern, mit ihnen unter Atemschutz im Trupp vorzugehen. Natürlich könnte ich sie als GF im Rahmen meiner Befehlsgewalt dazu „zwingen“, allerdings kommt dann ganz unverhohlen die Aussage, dass man dann lieber sage werde, dass man sich gesundheitlich momentan nicht in der Lage sieht, unter Atemschutz vorzugehen, bevor man mit Mike und Steve vorzugehen muss. Und das kann ich meinen Kameraden nicht mal verübeln, denn ich würde mich wahrscheinlich genauso verhalten wollen. Auch als GF habe ich mehr als Bauchschmerzen, einen von Beiden unter Atemschutz einzusetzen.

Die durchaus berechtigte Frage, wieso die beiden bis jetzt alle Lehrgänge (zwar mit Ach und Krach) bestanden haben, führt bei mir und allen anderen nur zu Schulterzucken. Es geht also um die Frage, wie ich mit Kameraden verfahre, die praktisch nicht integrierbar sind?

Um die Probleme mit Mike und Steve etwas zu konkretisieren hier ein paar Erläuterungen:

Anmerkung von feuerwehrleben.de: Ich werde in einen meiner nächsten Beiträge auf dieses Thema eingehen, da es mir vor allem darum geht Lösungsansätze zu diskutieren und den schwarzen Peter nicht nur den unbeliebten Feuerwehrkollegen. Wie sieht es in Deiner Feuerwehr aus? Gibt es ähnliche Probleme und wie habt Ihr sie gelöst?
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