Feuerwehr-Wetter-Informationssystem (FeWIS) nennt sich die Plattform und ist nur für Berufsfeuerwehren und Leitstellen zugänglich. Der große Vorteil dabei ist, dass nicht jeder ins Wetterprogramm gucken darf – bei einer Großwetterlage wird das System dann nämlich nicht durch übermäßige Aufrufe überlastet. Die offiziell herausgegebenen Warnungen erscheinen auch in FeWIS. Dort kann sich der Benutzer aber die genaue Ausbreitungsrichtung anschauen und im Verlauf zurückspulen. Das Bild wird mit Doppler-Radartechnik erzeugt. Das sind also im Prinzip die selben Daten, wie im Wetterbericht der Tagesschau, aber der Benutzer kann im Verlauf zurückspulen und frei zoomen.
Um zu erfahren, wie das Ganze jetzt in der Praxis angewendet wird, habe ich mich mit einem Lagedienstführer der Feuerwehr Hamburg unterhalten. In der Feuerwehr-Einsatzzentrale (FEZ) ist FeWIS standardmäßig auf jedem Einsatzleitrechner installiert. Dort schaut der Disponent regelmäßig auf die Wetterentwicklung, insbesondere auf die Warnmeldungen. Damit sich die freien Schichten auch auf eine eventuelle Großlage einstellen können, dürfen die Disponenten das System vom Heimrechner aus mitbenutzen.
Wenn nun ein Unwetter erkannt wurde, kann es natürlich nicht einfach aufgehalten werden – schön wär’s! Der Disponent hat dann die Möglichkeit verschiedene Vorbereitungen zu treffen und die Kräfte schonmal in Bereitstellung gehen zu lassen.
Der Kamerad machte deutlich, dass die Wetter-Plattform sich schon als nützlich erwiesen hat. Besonders praktisch soll die Vorhersage bei Gefahrgutunfällen sein. Mit den präzisen Wetterdaten kann recht genau bestimmt werden, wo eine Schadstoffwolke hinzieht. Dazu werden auch Daten aus ähnlichen Situationen hinzugezogen, um besser abschätzen zu können.