Gleich zu zwei Einsätzen mit beißendem Geruch in Gebäuden beschäftige die Feuerwehr Mannheim (Baden-Württemberg).
Am späten Mittwochvormittag, gegen 11:30 Uhr, verschüttete ein bislang unbekannter Täter Schwefelsäure im Jobcenter in der Ifflandstraße.
Rund 200 Mitarbeiter wurden evakuiert. Vier Personen litten unter Atemnot und wurden nach ihrer notärztlichen Versorgung mit Rettungswagen in Kliniken eingeliefert. Messungen der Feuerwehr Mannheim ergaben, dass der Geruch durch Schwefelwasserstoff verursacht wurde, der sich in verstopften Abflüssen in der Herrentoilette im Untergeschoss gebildet hatte.
Über die Lüftungsanlage hatte sich der Geruch im Gebäude bis in das dritte Obergeschoss ausgebreitet. Gegenstand der Ermittlungen ist, ob die Bildung des Schwefelwasserstoffs bei der Reinigung der Toilettenanlage am Montagmorgen entstand.
Zur Beseitigung des Geruchs wurde das Gebäude von der Feuerwehr belüftet, nachdem die Rohrleitungen von einer Spezialfirma gereinigt wurden. Vier Beschäftigte wurden mit Atemwegreizung in die Klinik gebracht.
Stechender Geruch an Schule
Gegen 12:00 Uhr erreichte die Feuerwehr dann eine weitere Meldung über einen stechenden Geruch in einer Schule. Insgesamt wurden rund 550 Schüler evakuiert und wurden im Herzogenriedpark betreut. Insgesamt klagten 77 Schülerinnen und Schüler über Atemwegsbeschwerden und Übelkeit. Elf von ihnen wurden vor Ort medizinisch betreut, drei davon wurden zur Untersuchung in eine Klinik eingeliefert.
Erste Verdachtsmomente, wonach Buttersäure verschüttet worden sei, hatten sich nicht bestätigt. Messungen der Feuerwehr bis in den späten Mittwochnachmittag hinein, verliefen ohne weitere Ergebnisse. Stoffe, die für die Geruchsbelästigung verantwortlich sein könnten, wurden nicht festgestellt. Nach den Ermittlungen des Polizeireviers Neckarstadt ergaben sich keine Hinweise auf ein vorsätzliches oder fahrlässiges Verhalten.